KompetenzCentrum Erbrecht
Der Mediator eröffnet neue Perspektiven
Das Berufsbild des Mediators eignet sich daher nicht für jeden Rechtsanwalt, sondern nur für Persönlichkeiten, die zugleich analytisch und streng sachbezogen, aber auch menschlich warm, aufgeschlossen und versöhnungstiftend sind. Der Mediator spitzt nicht zu, sondern er entschärft, er verficht keine Positionen, sondern eröffnet neue Perspektiven. Er zerschneidet nicht den Kuchen, sondern versucht ihn durch kreative Lösungsansätze größer für alle zu machen.
Der Mediator als Schlichter befähigt die Beteiligten, sich wieder in die Augen zu sehen und miteinander alle Punkte systematisch abzuarbeiten, die abgearbeitet werden müssen.
Dabei nutzt er neueste Erkenntnisse der Kommunikationstheorie und der Psychotherapie über die Strukturierung von Verhandlungen, die Beseitigung hindernder Blockaden und die Heilung empfangener Verletzungen durch aktive Versöhnung.
Vermeidung finanzieller Schäden und Wiederherstellung intakter Beziehungen
Von möglicherweise starken Emotionen wie Hass, Wut und lebenslanger Zurücksetzung lenkt er den Blickt auf die objektive Interessenlage der Beteiligten, die Rechtslage als leitenden Hintergrund für Lösungsansätze, den wirtschaftlichen Nutzen und die Vermeidung finanzieller Schäden als Maßgabe und die Wiederherstellung intakter Beziehungen als menschliches Ziel.
Die Fragetechniken des Mediators sind von besonderer persönlicher Begabung, professionellem Training und jahrzehntelanger Erfahrung geprägt und führen weg von der menschlichen Kränkung und Befangenheit hin zu den Sachproblemen, durch sie hindurch und an das Ziel der Widerherstellung geordneter familiärer Beziehungen.
Die Beteiligten partizipieren an dem befreienden Erlebnis: Das haben wir jetzt gemeinsam geschafft!
So steht am Ende der Mediation nicht nur eine rechtlich verbindliche Vereinbarung, sondern auch die Wiederherstellung der persönlichen Beziehungen.
Welche fachlichen und ethischen Grundsätze leiten den Mediator?
Grundsätze der Mediation
Anders als ein Richter oder Schiedsrichter nimmt der Mediator den Beteiligten den Konflikt nicht weg, um ihnen dafür ein Urteil oder einen Schiedsspruch zu geben. Er sitzt nicht um einen halben Meter höher am Richtertisch und teilt von oben herab das Recht nach unten aus.
Stattdessen sitzt der Mediator mit allen Beteiligten am Runden Tisch und steht mit ihnen zusammen den Konflikt durch. Er hilft ihnen, den Konflikt zu verstehen, ihre Perspektiven zu wechseln, ihren Horizont zu weiten, die anderen Beteiligten zu verstehen und die Probleme gemeinsam einer Lösung zuzuführen, die allen nützt und die alle zufriedenstellt.
Ein staatliches Gericht verkündet ein Urteil, das durch den Gerichtsvollzieher vollstreckt werden kann. Auch ein Schiedsgericht verkündet einen Schiedsspruch, der für vollstreckbar erklärt und dann ebenso vollstreckt werden kann wie ein Urteil.
Der Mediator hingegen arbeitet nicht mit Zwang, sondern mit Verführung. Wie ein Liebhaber wird der Mediator vorhandene Bedürfnisse erkennen und gegebenenfalls neue Bedürfnisse wecken, er wird Wege zur Befriedigung dieser Bedürfnisse aufzeigen und die Beteiligten verführen, Wege einzuschlagen, auf die sie alleine nicht einmal im Traum gekommen wären.
Vielleicht ist er es, der für eine umstrittene Familienimmobilie den idealen neuen Plan zu Aufteilung, Umbau oder Veräußerung findet, oder der für das Familienunternehmen einen strategischen Investor und externen Manager findet, der an die Stelle zerstrittener Stämme tritt. Seinen Möglichkeiten sind fast keine Grenzen gesetzt – nur diejenigen, die seine eigene Fähigkeit zu überzeugen und Menschen mitzunehmen beschränken.
Alle Beteiligten entschließen sich freiwillig zur Mediation
Alle Beteiligten entschließen sich freiwillig zu einer Mediation und können sie theoretisch auch jederzeit abbrechen. Es ist die Persönlichkeit des Mediators, welche den Prozess der Problemanalyse, Lösungsgenese und Entscheidungsfinden am Leben erhält. Um ihn zentriert sich ein Geschehen, das ohne ihn niemals stattgefunden hätte.
Soweit Druck besteht, kommt dieser aus der Problemlage selbst und der Notwendigkeit, eine schnelle und bezahlbare Lösung zu finden und die Vernichtung wirtschaftlicher Werte zu vermeiden.
Der professionelle Mediator weiß, dass Psychotricks und Manipulation nicht lange vorhalten.
Er ist als Rechtsanwalt und Fachanwalt für Erbrecht (und Fachanwalt für Steuerrecht) fachlich so vorgebildet, dass er den Verlauf und das Ergebnis eines gerichtsförmigen Verfahrens bei Scheitern einer Einigung antizipieren und den Beteiligten vermitteln kann, was sie erwartet, wenn sie nicht kooperieren, sondern zu Parteien eines Rechtsstreits werden.
Zugleich ist er als erfolgreicher Unternehmer und Manager einer Rechtsanwaltsgesellschaft mit zwei Dutzend Berufsträgern an sechs Standorten betriebswirtschaftlich orientiert und denkt praktisch genug, um jenseits rechtlicher Kategorien immer das finanzielle Ergebnis für jeden Beteiligten und die strukturellen Folgen für Unternehmen, Belegschaften und das weitere Schicksal wertvoller Liegenschaften im Blick zu haben.
An seinen Kenntnissen, Fähigkeiten, Erfahrungen und Techniken lässt er die Beteiligten im Verlauf des Mediationsverfahrens immer stärker teilhaben und bindet sie in einen rationalen, informierten und mündigen Entscheidungsprozess ein, der ohne sein Auftreten als Moderator dieser kommunikativen Katalyse nicht stattgefunden hätte.
Fehlen dem Mediator selbst Informationen oder Beurteilungsinstrumente, wird er das immer offen und ehrlich kommunizieren und externe Berater wie Wirtschaftsprüfer, Immobilien-Fachwirte oder branchenerfahrene Interims-Manager in den Entscheidungsprozess mit einbinden, die ihm das Wissen vermitteln, das er benötigt, um alle Beteiligten optimal zu beraten und anzuleiten.
Gerade im Bereich der Erbrechtsmediation hängt die Qualität von Ergebnissen und die Integrität von Familien an einem Höchstmaß an Diskretion, das in einem gerichtsförmigen oder schiedsgerichtlichen Verfahren mit einem gewissen Maß an Öffentlichkeitsbeteiligung, mehreren involvierten Rechtsanwaltskanzleien und gerade bei Unternehmerfamilien auch einem regen Presseinteresse niemals erreicht werden kann.
Der Mediator hingegen, der in dieser Rolle sowie als Rechtsanwalt zu strengster Verschwiegenheit und absoluter Diskretion verpflichtet ist, hält einen Deckel auf dem Konflikt und verhindert, dass Details über den Kreis der Beteiligten hinaus bekannt werden. Aufgrund seiner extrem starken persönlichen Einbindung und der im Gegensatz zu einem anwaltlichen Mandat fehlenden Notwendigkeit, Handakten zu führen und über mindestens zehn Jahre aufzubewahren, wird er zu vielen Details nicht einmal Aufzeichnungen anfertigen, so dass diese nicht einmal seinen engsten Mitarbeitern bekannt werden.
Alles in einem Mediationsverfahren Gesagte bleibt unter den Beteiligten
Stattdessen bleibt das am Runden Tisch Gedachte, Gesagte, Gehörte und Erwogene im Kreis der Beteiligten. Dort wo es hingehört. In der Mediation können daher anders als in einem Gerichtsprozess oder Schiedsverfahren Ideen angstfrei vorgebracht und Vorschläge ohne Furcht vor späteren Nachteilen ausprobiert werden. In einer Atmosphäre der Unbefangenheit kann erstmals wieder Vertrauen zwischen den Beteiligten wachsen und kann aus der Konfrontation um jeden Preis eine lohnende Kooperation werden.
Zentraler Inhalt der Mediationsvereinbarung ist, dass in einem Gerichtsverfahren, das sich vielleicht doch anschließt, die Inhalte der Mediation einem absoluten Verwendungsverbot unterliegen, und dass der Mediator für niemanden als Zeuge zur Verfügung steht. So ist die Mediation das, was in früheren Gesellschaften eine heilige Stätte oder der Fluchtort in einem Tempel war: Ein Bannkreis, der den Konflikt aufbrechen kann, weil er nicht für den Konflikt als solchen instrumentalisiert werden darf und kann.
Die meisten z. T. jahrzehntelangen Konfliktsituationen in Familien kranken daran, dass die Vorstellungen der Beteiligten von ganz klaren, fast schon Mantra-artig immer wieder evozierten und zelebrierten Zielvorstellungen beherrscht werden, von einem jeweils stark subjektiv gefärbten Muss, Zwang und Nichtanders, die starke neurotische Züge annehmen und Familien, große Vermögenswerte und erfolgreiche Vermögen vernichten können.
Der Mediator hingegen hält es mit dem Slogan eines großen Autoherstellers, dass nichts unmöglich ist. Tabus werden aufgebrochen, Zwangsvorstellungen enttarnt, wirtschaftlich unsinnige Zielvorstellungen entblößt. Es darf alles auf den Tisch kommen, alles angetastet werden, weil nur der Akt der Befreiung des Denkens allen Beteiligten die Option eröffnet, von der erstarrten Emotionalität zu Rationalität zu kommen.
Der begnadete Mediator hilft den Beteiligten, dorthin zu kommen, wo sie alle schon immer hin wollten, ohne aber den Weg finden zu können: Zur Vernunft.
So wohnt seiner Leitung vom schematisch erstarrten Denken zu Ergebnisoffenheit und neuer Gestaltungsfreude auch eine therapeutische und familienfördernde Komponente inne, die keineswegs unterschätzt werden darf. Friede ist möglich, wo Zwänge aufhören.
In jedem Konflikt gibt es selbst ernannte Achsenmächte, selbst ernannte Alliierte, selbst ermächtigte Westmächte und einen sich selbst ermächtigenden Ostblock. Es gibt Nord-Süd- oder West-Ost-Gefälle, ideologische Verbohrtheiten und einen vielleicht schon Jahrzehnte währenden kalten Krieg.
In diesem brodelnden Kessel ist der Mediator der Pol der Ruhe, um den sich alles dreht. Er ist neutral wie die Schweiz und lässt sich von niemand auf seine Seite ziehen. Sein psychologischer Scharfsinn und seine gereifte Lebenserfahrung weisen ihm den sicheren Weg aus allen manipulativen Fallstricken, welche die Beteiligtem ihm bewusst oder unbewusst auslegen werden, und mit Souveränität und Heiterkeit steht er fest und unerschütterlich wie die Schweizer Alpen.
Es ist nicht nur die Mediationsvereinbarung, die ihn zu einer Rolle verpflichtet, die sich von der des Rechtsanwalts als Parteivertreter fundamental unterscheidet, sondern es ist seine besondere Persönlichkeit, die er als Managing Partner einer sich schnell und expansiv entwickelnden mittelständischen Kanzlei und erfolgreicher Unternehmensleiter jeden Tag neu unter Beweis stellt: Menschen geschickt anzupacken, jedem gerecht zu werden, sich von keinem einwickeln zu lassen, Ziele zu erkennen und kooperativ mit anderen zu verwirklichen.
Der Mediator ist anders als der Richter oder Schiedsrichter kein Löwe, sondern ein Fuchs. Als schlauer Fuchs spürt er instinktiv gangbare Wege und stellt seinen Instinkt neutral, objektiv und wohlwollend in den Dienst aller Beteiligten. Am Ende können sie alle gemeinsam sagen: Das haben wir zusammen gut hinbekommen!
Der professionelle Mediator kann nicht nur strategisch denken wie ein Schachspieler und überzeugend reden wie ein Rhetor, sondern er kann vor allem auch schweigen, zuhören, sich einfühlen und die Beteiligten zu Wort kommen lassen. Er wird sie selten energisch führen und oft sanft, ihnen gezielte Denkanstöße geben, ohne sie herumzustoßen. Er ist ein Mensch, der Menschen mit Klugheit zu lieben und zu behandeln versteht. Er kann deeskalieren, weil er selbst deeskaliert ist.
Warum Erbrechtsmediation?
Erbrechtliche Streitigkeiten neigen zu besonderer zeitlicher Länge, oft über Jahre oder Jahrzehnte. Sie neigen zu extremer Kostenintensivität, nicht selten werden Nachlässe durch Prozesstätigkeit vollständig verbraucht. Und sie neigen zu außergewöhnlich wirtschaftlichen und psychologischen Verwüstungen: Familien, Vermögen und Unternehmen können hier systematisch vernichtet werden bis auf die blanken Knochen.
Nur ein kurzes, preiswertes, strategisch kluges und virtuos geführtes Mediationsverfahren kann Familien, Vermögen und Unternehmen retten und wirtschaftliche Einheiten mit ihrer Wertschöpfung, ihren Arbeitsplätzen und ihren Zukunftsperspektiven erhalten.
Die Beteiligten, die sich auf eine Mediation einlassen, retten damit also ihre finanziellen Chancen, ihren menschlichen Beziehungen und – das ist in vielen Fällen nicht zu viel gesagt – ihre Seele, weil sie an die Stelle von unversöhnlichem Hass respektvolle Kommunikation und an die Stelle uneinsichtiger Verbohrtheit kreative, lösungsorientierte Kooperation setzen. Sie gehen nicht nur mit einer Konfliktlösung, sondern auch menschlich anders aus der Mediation hervor, als sie in sie hineingegangen sind.
Der Mediator bedient sich dabei der Sokratischen Methode. Er weiß, dass nicht er die Lösung in der Tasche hat, sondern dass sie in den Parteien, im Sachverhalt, in den vielfältigen Umständen bereits angelegt ist, und dass sie nur darauf wartet, im Gespräch mit den Beteiligten geboren zu werden. Diese Geburtshilfe leistet er. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Unklare und handwerklich fehlerhafte Testamente, gemeinschaftliche Testamente, Erbverträge oder Übergabevereinbarungen werden damit von der existentiellen Bedrohung des Alles-oder-nichts zur Chance für alle Beteiligten, zum gemeinsamen Besten konstruktiv und zukunftsorientiert zusammen zu arbeiten. Und: Die meisten erbrechtlich getroffenen Regelungen (wenn der Erblasser überhaupt solche getroffen hat) sind rechtlich unzureichend, wirtschaftlich bedenklich und steuerlich schädlich. Die Mediation weist Wege aus dem Ungenügen.
Statt jahrelanger, extrem teurer und familienzerstörender Konflikte, während deren Dauer Unternehmen oftmals handlungsunfähig werden und wirtschaftlich scheitern, elegante Verhandlungen über wenige Wochen, preiswert und familienfreundlich, immer auf gemeinsames Handeln und unbedingten Erhalt der Handlungsfähigkeit ausgerichtet.
Auch aus der verfahrensten Situation gibt es einen Ausweg. Die Beteiligten kennen ihn auch bereits. Sie wissen es nur noch nicht. Der Mediator hilft ihnen, dieses Wissen in sich zu entdecken. Selbst und gerade dann, wenn bereits ein Gerichtsverfahren anhängig ist, lohnt sich eine Mediation, um Fronten aufzubrechen und gemeinsam Lösungen zu entdecken. Das haben mittlerweile auch einige Rechtsschutzversicherungen erkannt, welche die Kosten einer Mediation ganz oder teilweise übernehmen.
Der Mediator wird Sie in ein neues geistiges Setting versetzen, indem nicht mehr der Konflikt Ihr Leben beherrscht, sondern Sie gemeinsam mit den anderen Beteiligten den Konflikt souverän beherrschen und lösen werden. Dazu stehen dem Mediator zahlreiche kreative Werkzeuge zur Verfügung. Oft wird er auch das äußere Setting verändern, um Sie aus dem Alltag herauszulösen, und die Mediation in einem ferienähnlichen Umfeld, etwa auf Mallorca, durchführen. Wellness, Entspannung und sichtbare Distanz zum Alltag können für alle Beteiligten auch schier unerträglichen Konflikten etwas von ihrer Schärfe nehmen und dabei helfen, den Kopf frei zu bekommen.
Geben Sie sich eine Chance. Mit Mediation.